Eine Geschichte des Windes oder Von dem deutschen Kanonier der erstmals die Welt umrundete und dann ein zweites und ein drittes Mal

Schrott, Raoul, 2019
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-26380-2
Verfasser Schrott, Raoul Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen
Interessenskreis LITERATUR / BELLETRISTIK
Verlag Carl Hanser Verlag
Ort München
Jahr 2019
Umfang 120 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Raoul Schrott
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Karl Vogd;
Magellans Weltumsegelung - erzählt aus der Sicht eines einfachen Mannschaftsmitglieds. (DR)
Im Jahr 1519 brach Magellan mit fünf Schiffen zu seiner Weltumsegelung auf. Sein Auftrag war, über die Westroute auf schnellstmöglichem Weg zum ostindischen Gold, den Gewürznelken und Muskatnüssen der Molukken, zu gelangen. Von den 240 Teilnehmern der Weltumsegelung kehrten nach drei Jahren nur 18 Männer nach Europa zurück. Einer von ihnen war ein Deutscher namens Hannes, der als Kanonier an der Fahrt teilnahm.
Dieser Hannes findet sich auch auf den Besoldungslisten einer zweiten und einer dritten Weltumsegelung. Seine Geschichte berichtet Raoul Schrott in diesem Buch. Hannes erlebt die Enge auf dem Schiff, ist den fürchterlichen Stürmen ausgesetzt, leidet unter dem despotischen Kommando Magellans und dem entsetzlichen Hunger, versucht sich aus den Streitigkeiten und Rivalitäten innerhalb der Schiffsmannschaften herauszuhalten. Reich wird er dabei nicht. Sogar die versprochene Entlohnung wird Hannes vorenthalten.
Raoul Schrott erzählt diese Geschichte als Schelmenroman. Wie Simplicissimus während des Dreißigjährigen Krieges wird Hannes vom Schicksal und von den Umständen herumgestoßen. Er versucht am Leben zu bleiben, nicht unterzugehen und einen Sinn in all dem Durcheinander zu finden.
Die Idee, die Weltumsegelung aus einer weniger privilegierten Perspektive zu erzählen, ist spannend. Allerdings verlangt die Lektüre den LeserInnen auch einiges an Geduld und Ausdauer ab. Der Grund dafür ist die Sprache des Textes. Der altertümliche Duktus und die endlos langen Sätze mit ihren vielen Attributen sind wahrscheinlich nicht jedermanns Sache. Wer sich von den Wortarabesken aber nicht entmutigen lässt, erfährt viel über die Anfänge der Globalisierung.